Um 6:30 Uhr hieß es für uns aufstehen und fertig machen für die viertägige Jeeptour zur größten Salzwüste der Welt. Zuerst waren wir sehr gespannt, ob wir so früh am Morgen auch wirklich unser Hotelfrühstück bekommen, aber in unserem freundlichen Hostal Horizonte Colorado standen Brötchen und Rührei pünktlich auf dem Tisch – „wie mers au im Ländle gwohnt isch!“ 🙂
Nach dem Frühstück und einem leckeren Kaffee gingen wir zu „Tupiza Tours“ und lernten dort unseren Guide Armin und unsere 5 Reisekumpanen kennen. Mit dabei waren ein weiterer Guide, die Köchin und 2 Toyota Landcruiser, die trotz älteren Baujahrs recht gut in Schuss waren. Wir saßen mit Julia und Regis aus Frankreich bzw. Rumänien in einem Jeep und nachdem unser aller Gepäck sicher auf den Dächern verstaut war, ging der Spaß mit Vollgas los. Auf den Schotterpisten wurden wir ordentlich durchgeschüttelt und so beschlossen wir regelmäßig im Jeep zu rotieren, damit jeder in den Genuss des billigen Plätzchens im Kofferraum kommt.
Die Landschaft ist gigantisch. Wir stoppten an unterschiedlichen Aussichtspunkten und beobachteten Lamas und wilde Vikunjas. Um die Mittagszeit kamen wir in einem kleinen abgelegenen Dorf an, in dem hauptsächlich Lehmhütten standen. Die Kinder waren vermutlich schon sehr gespannt welche Touristen wohl heute vorbeikommen, denn als wir ankamen wurden wir sofort in einem Hüpfspiel eingespannt. Währenddessen bereitete unsere Köchin das Mittagessen zu, es gab Linseneintopf mit Reis und dazu frisches Gemüse, was sehr lecker war. Lange Zeit zum ausruhen blieb aber nicht, denn wir mussten am ersten Tag eine Strecke von über 200km Schotterpiste zurücklegen. So ging es also weiter bis zu einer archäologischen Stätte, wo man uns die unterschiedlichen Gesteinsarten erklärte, die früher in diesem Gebiet abgebaut wurden. Vor Sonnenuntergang erreichten wir den höchsten Punkt des Tages auf 4855 Meter, mit Blick auf die umliegenden Berge und eine Lagune. Als es schon dunkel war erreichten wir das Dorf Quetena Chico, wo wir unser Vierbettzimmmer in einer Herberge bezogen. Die holprige Fahrt war uns doch ziemlich ins Gesicht geschrieben, sodass nach dem gemeinsamen Abendessen alle recht schnell ins Bett gestiegen sind.
Zuerst versuchten wir Beide im eigenen Bett zu schlafen, doch die Kälte zwang uns dazu unsere Schlafsäcke zusammenzuknüpfen und uns ein 90cm-Bett zu Zweit zu teilen – und da waren wir nicht die Einzigen 🙂
Am nächsten Morgen scheinte die Sonne 🙂 Keine Seltenheit hier, denn die Regenwahrscheinlichkeit beträgt in diesen und den nächsten Monaten so gut wie 0%. Nach dem Frühstück und einem leckeren Kaffee, sattelten wir wieder die Jeeps und die Fahrt in Richtung „Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa“ ging los. Wir stoppten an Lamaherden, Aussichtspunkten und an unterschiedlichen Lagunen und durchquerten die „Dali-Wüste“. Als wir an der türkisblauen „Laguna Verde“ ankamen hatten wir einen gigantischen Ausblick auf den 5920 Meter hohen Vulkan „Licancabur“.
Nächster Stop waren die „Termas de Polques“ auf 4400 Meter Höhe. Wir ließen uns von den Temperaturen nicht abschrecken und nahmen erstmal ein heißes Bad, während unsere Köchin wieder einmal ein köstliches Mittagsmahl vorbereitete. Danach ging es zur „Sol de Mañana“, ein ganzes Feld voller Schlammlöcher und Geysire und weiter bis zur „Laguna Colorada“. Die Mineralien in der „Laguna Colorada“ färben sie in ein tiefes Rot und hier konnten wir zum ersten Mal Flamingos beobachten. Auch andere Wasservögel und Lamas sind hier Zuhause. Unsere Herberge in einem nahe gelegenen Dorf war diesmal etwas größer, aber mindestens genauso kalt! Doch der einzigartige Sternenhimmel hat uns die Kälte vergessen lassen…
„Flamingoday“ lautete das Motto des heutigen Tages. Nach dem Frühstück und einem leckeren Kaffee landete unser Gepäck wieder auf dem Dach und wir im Jeep. Mittlerweile hatten wir uns an das Geruckel gewöhnt und mit unserem Guide Armin hatten wir alle Spaß im Auto, vor allem weil wir kein spanisch sprechen und er kein englisch – verstanden haben wir uns trotzdem super 🙂
Am Vormittag erkundeten wir zuerst eine Steinwüste und fuhren weiter an unterschiedliche Lagunen. Es war echt faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich jede Lagune ist, obwohl viele nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind. Sie sind tiefer gelegen als die Laguna Colorada, was sie zu dieser Jahreszeit attraktiver für Flamingos macht und so konnten wir viele bei der Nahrungssuche beobachten.
Nach der Mittagspause inmitten von faszinierenden Gesteinsformationen, überquerten wir zuerst einen unbeschrankten Bahnübergang und fuhren weiter in eine Korallenwüste. Dieses riesige Gebiet liegt auf ca. 4000 Metern und muss einst komplett von Ozean bedeckt gewesen sein, Unglaublich!
Wir besuchten noch eine Korallenhöhle und ein alte Grabstätte, bevor wir in das Salzhotel eincheckten. Diesmal gab es ein eigenes Zimmer mit Doppelbett und sogar ein heiße Dusche für 10 Bolivianos, umgerechnet 1,20€. Die Betten waren super bequem und dank unserer Köchin gab es ein ausgezeichnetes Abendessen.
An diesem Tag stand das Highlight der ganzen Tour auf dem Programm. Noch vor Sonnenaufgang klingelte der Wecker. Diesmal ohne Frühstück, schnallten wir unser Gepäck wieder aufs Dach und fuhren mit dem Jeep bei noch völliger Dunkelheit in die Salzwüste. Unser Guide Armin erlaubte sich den Spaß die Scheinwerfer komplett auszuschalten und mit 100 Sachen über das Salz zu Brettern 😀
Im Osten wurde es langsam heller und das Orange der Sonne immer kräftiger. Nach ca. 30 Minuten Fahrt erreichten wir die „Isla Incahuasi“. Eine mit Kakteen bewachsene, steinerne Insel. Wir suchten uns einen schönen Aussichtspunkt auf dem Gipfel der Insel und schauten uns den wundervollen Sonnenaufgang an. Die Farben und die Stille an diesem Ort waren unglaublich!
Als es dann Hell war gab es erstmal Frühstück und einen leckeren Kaffee!
Wir fuhren noch ein Stück weiter und es folgte das, worauf alle gewartet haben. Wir steigen aus dem Jeep aus und stehen Mitten in der größten Salzwüste der Welt! Total verrückt und Walter hat erstmal den Boden geleckt – geschmeckt hat es „salzig“ 🙂
Einige Zeit standen wir einfach nur da, genossen die Stille und Weite und dachten uns nur „kraaaaasss!!“. Und dann ging es auch gleich los mit den Fotoshootings 😉
Wir hatten alle einen Megaspaß und unsere Guides hatten alle Tips für gelungene Fotos parat. Nach dem Mittagessen fuhren wir noch zum „cementerio de trenes“, einem Eisenbahnfriedhof und schlussendlich kamen wir in Uyuni am Busbahnhof an. Wir bedankten uns bei den Guides und der Köchin für die einzigartige Tour und waren alle sichtlich begeistert.
Wir packten alle unsere Rucksäcke und jeder organisierte sich noch seine Weiterreise per Bus. Anschließend verabredeten wir uns mit unseren Salzkumpanen in einem Restaurant zum Bilderaustausch und einem letzten gemeinsamen Abendessen in einem einheimischen Restaurant.
Die letzten 4 Tage waren einfach gigantisch – Danke an Julia, Regis, Eric, Chris, Miye und Tupiza Tours.
„Gute Reise!“ 🙂
Ist ja Wahnsinn, was ihr alles erlebt in diesem Jahr!
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ihr euch wieder an das normale Leben gewöhnen könnt.
Supertolle Fotos!
Wie man die wohl macht?
Liebe Grüße von Martina und Arne
PS. Bei unseren Vorträgen über Myanmar kommt ihr immer vor!
Jaaa, echt geile Bilder dabei :-)))) voll cool! Wie geht’s euch 2 denn?
Hat auch mega Spaß gemacht 🙂
Das Reisen gehen wir mittlerweile noch langsamer und entspannter an und genießen jeden Tag aufs Neue. Uns gehts also super!!!
Sehr, sehr, sehr schöne Bilder von einer tollen Reise! Grüße Jens (EBEL/STAR)
Hey Jens,
danke für den Eintrag und grüß die Kollegen von mir 🙂
Hammer Bilder!!!
Geniales Fotoshooting 😀