A magical place in the south of Myanmar – Dawei

Schon die halsbrecherische Fahrt zum Busbahnhof (oder sowas ähnlichem) in Mawlamyine war ein Erlebnis. Denn es ist nicht ganz so einfach auf einem Rollertaxi einen großen Backpack + Tagesrucksack auf Myanmars Straßen im dunkeln und zur Rushhour zu transportieren. Als wir da waren, fanden wir heraus, dass der Bus doch woanders abfährt, also warteten wir auf den Weitertransport und organisierten noch was zu Essen. Als wir am Bus ankamen war dieser schon prall gefüllt mit allem Möglichen was in den Süden transportiert werden sollte. Unsere Rucksäcke wurden (von einem etwas angetrunkenen Steward) im hinteren Teil vom Bus deponiert und Walters Backpack landete erstmal in einer undefinierbaren, schleimigen Grütze. Zum Glück hats nicht nach Fisch gestunken und es gab ja auch Vorhänge, die gut genug zum abputzen waren.
Die Straßen waren so ziemlich das übelste was wir bisher erlebt hatten und so machten wir die ganze Nacht kaum ein Auge zu. Lag wohl auch an dem Fernsehprogramm, denn es lief ein langes Musikvideo in voller Lautstärke. Nachts um 4 kamen wir in Dawei an und fuhren zum Spottpreis mit einem Taxi in unser Hotel. Dort war natürlich nur ein Zimmer mit zwei Einzelbetten verfügbar, was eigentlich kein Problem für uns ist aber zum Problem wird, wenn in einem Bett eine Ameisenkolonie haust. Walter schilderte das Problem an der Rezeption und bekam als Antwort:

„Sorry, all Rooms are full … but we have this: “ – Und blitzschnell kramte er eine ordentliche Dose Insektenkiller unterm Tresen hervor und knallte sie mit einem erleichterten Grinsen auf den Tisch. Ich war ziemlich perplex aber von seiner schnellen Problemlösungsskompetenz begeistert. Ich musste nur kurz lachen und ging mit der Dose aufs Zimmer. Nach genauerem hinsehen war es nur Verschwendung das Zeug zu versprühen. Erstens taten uns die Ameisen leid, zweitens war die Dose sowieso fast leer und drittens hatte keiner von uns Bock im Insektenkiller zu pennen. Wir kuschelten uns also gemeinsam in das Einzelbett, wo die alten Federn der Matratze spürbar nachgaben und das Bett somit noch enger wurde. Doch letztendlich waren wir froh angekommen zu sein und schliefen auch recht schnell ein. Nach ein paar Stunden Schlaf bekamen wir dann auch ein echt schönes Zimmer mit einem gemütlichen Doppelbett und Klimaanlage. Herrlich!

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Am Nachmittag schlenderten wir durch die Straßen von Dawei. Die Menschen lächelten uns zu, was uns wiederum ansteckte und dadurch fühlten wir uns hier sehr willkommen. Wir versuchten ein Ticketbüro zu finden. Und obwohl es durch die Sprachbarriere oft überhaupt nicht funktionierte mit den Menschen zu kommunizieren, machten uns die Menschen schon mit Ihrer ehrlichen und gutmütigen Art glücklich. Wir fanden jemanden der englisch sprach und uns zu einem Ticketbüro bringen wollte, denn für die spätere Weiterreise wollten wir uns einen Inlandsflug buchen. Zu dritt auf einem Bike fuhren wir kreuz und quer durch Dawei. Mit unermüdlichem Durchhaltevermögen telefonierte sich der Mann durch den Ort und fuhr von Platz zu Platz. Als es schon ein wenig anstrengend wurde zu dritt auf dem Bike und wir schon nicht mehr ans Ziel geglaubt hatten, fand er die kleine Straßenbude in der man angeblich an ein Flugticket kommen sollte. Wir bedankten uns und besorgten uns in dem Office einen Inlandsflugticket von Dawei nach Yangon. Die Mitarbeiter dort waren super freundlich und alles lief problemlos. Am Abend organisierten wir uns noch einen Motorroller für die kommenden zwei Tage um die Halbinsel südlich von Dawei zu erkunden.

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Wir fuhren Morgens nach dem Frühstück los und nach etwa 1 1/2 Stunden ging es leider nicht mehr weiter. Wir mussten feststellen, dass wir einen Platten hatten… puh, es war heiß, kein Mensch konnte Englisch und wir standen mitten auf der Straße. Zum Glück kam direkt eine ältere Frau auf uns zugelaufen die mit der Hand in in das Dorf zeigte, aus dem wir gerade kamen und keine zwei Sekunden später wurde Kim schon von einem Motorbikefahrer mitgenommen und in dem Ort bei einem Stand abgesetzt. Walter kam mit Plattfuß hinterhergerollt. Dort angekommen sahen gleich Alle was los war und im Hand umdrehen wurde der Mechaniker abgeholt und hergefahren, ein neuer Schlauch eingebaut, mit der Familie gelacht und Bilder geschossen. Sie zeigten uns auch gleich, wie man den Saft aus Zuckerrohr mit einer großen Walze gewinnt. Umgerechnet hat der Schlauch und das Wechseln ca. 3,50 Euro gekostet.

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Danach fuhren wir ein kleines Stück zurück, denn wir konnten in der Ferne eine asphaltierte Straße, die in Richtung Strand führte sehen. Wir fuhren eine gefühlte Ewigkeit und es ging ständig steil bergauf. Kim musste teilweise vom Roller steigen, damit wir nicht nach hinten umkippen. Wir genossen eine unglaubliche Aussicht über die Halbinsel bis wir schlussendlich an einem Militärstützpunkt angelangt sind. Wir taten so als wären wir nur zwei dumme Touries und fuhren hinein bis uns auf dem Gipfel ein Security stoppte. Oh, oh, hoffentlich gibt es keinen Stress, dachten wir. Aber der Sheriff erklärte uns nur, dass dieser Ort für Touristen gesperrt sei, holte sein Smartphone raus und schoss mit uns ein paar Fotos für seine Familie. Wir durften von ihm natürlich keine Bilder machen, fuhren aber trotzdem gut gelaunt wieder zurück.
Zurück auf der Hauptstraße gab es eine Abzweigung mit dem Schild „Tizit Beach“. Dorthin führte ein holpriger und sandiger Weg zu einem Fischerdorf an der Küste. Und diesen Ort kann man wirklich nur als paradiesisch beschreiben. Goldgelber Sandstrand, türkisfarbenes Meer und der Himmel so blau wie das Kostüm von Superwoman. Die Menschen leben hier vom Fischfang und Touristen haben sie nur selten zu Gesicht bekommen. Wir wollten den Seelenfrieden dieses Ortes nicht stören und machten einen Treffpunkt etwas abseits des Fischerdorfes aus. Kim nahm den direkten Weg über den Strand. Walter besorgte im Dorf noch etwas Verpflegung und fuhr mit dem Roller über einen kleinen Pfad an einer Wiese entlang. Die Kunst bestand darin, auf dem sandigen Untergrund keinen crash zu vollziehen und schon gar nicht im nebenläufigen Fluss motorisiert baden zu gehen. Er hats geschafft und war schweissgebadet! Die Entschädigung folgte sofort mit einer Abkühlung in der „Andaman Sea“.

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Der Strand war so genial, dass wir am nächsten Tag gleich wieder hinfuhren. Walter machte einen etwas unterschätzten Spaziergang zu einer Pagode. Nach einer Stunde kam er schweissgebadet, verbrannt und ausgetrocknet zurück, schüttete sich nen halben Liter Wasser auf einmal rein und verschwand im Meer. Der Anblick hat sich mehr als gelohnt 🙂

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Es war echt unglaublich idyllisch. Doch schon nächstes Jahr wird auch hier der Tourismus Einzug halten und sich das Leben für die Einheimischen ändern. Wir trafen hier zwei Schweizer, die sich einen großen Strandabschnitt gekauft haben und gerade damit begonnen haben ein Bungalowresort zu errichten. Die Palmen sind schon gepflanzt und der Bambuslieferant bringt regelmäßig das Baumaterial mit seinem Boot an Land.

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Wir hatten also Glück noch vor dem Einzug der Schweizer einen so traumhaft schönen Küstenabschnitt in seiner Ursprünglichkeit genießen zu können. Am nächsten Tag machten wir uns mit unseren Tickets auf zum Flughafen. Dort angekommen gab es vor dem Gebäude erstmal eine Holzhütte in der zwei Mitarbeiter standen und auf einer Papierliste abhakten wer ein und aus ging und checkten ob der Flug regulär stattfindet. Uns schaute er gleich an als sei etwas ungewöhnlich und unser erster Gedanke war, dass der Flug vermutlich ausfällt. Man ließ uns eine Weile warten und teilte uns dann mit dass der Flug eine halbe Stunde Verspätung hat. Puh, Glück gehabt, die Verspätung war uns egal, hauptsache wir waren nicht umsonst angereist 😉 Wir betraten den wohl kleinsten Flughafen den wir auf unserer Reise bislang gesehen hatten und nach einer Stunde Verspätung ging es dann aber los mit der Propellermaschine nach Yangon.

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4 Kommentare

  1. He Walter. Dein Bart geht ja voll ab… Voll cool. Viel Spass noch euch beiden und Grüße von Yasemin.

    • Hey Marco und Yasemin,

      ja bei dem Bart wird mir auch ganz warm ums Gesicht 😉 Vielleicht sollte ich doch mal zum Barbier!
      Wünschen Euch einen guten Start im neuen Jahr und senden Euch sonnige Grüße. Hoffentlich schneit es bald bei Euch und ihr könnt euch die Bretter unterschnallen 🙂

      Kim und Walter

  2. Wow! Was für ein Traumstrand. Und tolle Bilder aus dem Ort. Das mit dem Eisstand ist klasse. Euch beiden weiterhin eine gute Reise.

    • Hallo ihr Beiden,

      ja er Strand war absolut genial und auch die Fahrt dorthin durch die kleinen Dörfer einfach toll. Wir hoffen ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und wir wünschen Euch ein frohes Neues 2016!

      Sonnige Grüße

      Kim und Walter

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