Ein Tuktuk namens Emil!
So haben wir ihn getauft, den Guten, und sind vom entspannten Lighthouse losgedüst in Richtung Norden. Alles hat gepasst! Emil, blau wie der Himmel, hatte einen vollen Tank und abgefahrene Reifen.
Schon nach 50km gab es die ersten Zicken. Das Zündkabel ist ständig vom Kerzenstecker gerutscht, aber alles kein Problem. Die singhalesische Gang der Halbstarken in der Gegend von Kalmunai hat uns aus der Patsche geholfen und alles schön festgetaped. Alle haben sich gefreut uns weitergeholfen zu haben und so ging es weiter an der Ostküste entlang.
Das Vertrauen in Emil und unseren freundlichen Vermieter Kapila ist nach weiteren 50km in Batticaloa vollends zu Grunde gegangen. In einer Linkskurve in Batticaloa gab es einen heftigen Schlag und dem linken Hinterrad fehlte ab sofort die gesamte Antriebswelle. Emil wurde immer langsamer, während alle anderen Verkehrsteilnehmer gekonnte Ausweichmanöver durchführten. Die Antriebswelle lag seelenruhig mitten auf der Straße.
„So ne SCHEIßE, was nun?“ dachten wir. Also schoben wir Emil erstmal zur Seite und brachten die Antriebswelle und weitere Einzelteile in Sicherheit. Glücklicherweise befanden wir uns direkt in der Stadt, wo sich viele Menschen aufhielten, die zudem alle super hilfsbereit sind. Ein Singhalese, dessen Bruder in Deutschland lebt, hatte seine Frau und seine Tochter am danebenliegenden Spielplatz abgesetzt und unsere Situation beobachtet. Sofort hat er angeboten uns zu helfen. Also ist Walter mit ihm und der Antriebswelle auf dem Roller zur nächsten Werkstatt gefahren. Nachdem wir erklärt hatten was passiert sei, war sofort ein mobiles Einsatzkommando, bestehend aus Mechaniker, Roller und Werkzeugkoffer, zu Emil unterwegs.
Angekommen, Emil halsbrecherisch hochgebockt, Antriebswelle eingebaut, fertig. Die gesamte Reparatur hat 15 Minuten gedauert und 450 Rupien, umgerechnet 3 Euro, gekostet.
So einfach ist das, in einem Land, in dem überaus hilfsbereite Improvisationskünstler zu Hause sind. Wir waren beeindruckt!
Wir verbrachten die Nacht in Batticaloa und fuhren am nächsten Morgen weiter, in das recht touristische, Trincomalee. Das Wetter und die Stimmung dort haben uns nicht sonderlich umgehauen, so sind wir nach 2 Übernachtungen, mit Emil weiter in das Landesinnere gefahren. In Sigiriya suchten wir uns eine nette bleibe, denn hier wollten wir den Lion Rock besichtigen. Aus Arugam Bay haben wir den Tip bekommen, nicht den eigentlichen Lion Rock zu besteigen. Der ist nämlich vollkommen überlaufen. Wir entschieden uns um halb 6 morgens den daneben liegenden Pidurangala Rock zu besteigen und unser Frühstück bei Sonnenaufgang und herrlichem Ausblick auf den Lion Rock zu genießen.
Weiter ging es und das Vertrauen in Emil war wieder am steigen. Er fuhr uns bei gutem und schlechtem Wetter durch das bergige Landesinnere, vorbei an hinduistischen Zeremonien, grünen Teeplantagen und buddhistischen Tempeln bis nach Ella.
Ella befindet sich im bergigen Landesinneren und hat ein echt entspanntes Flair. Wir haben es uns im „Eeshani Guesthouse“ gemütlich gemacht. Das Guesthouse wird von einer sehr netten älteren Dame geführt und hat eine schöne Terrasse mit Ausblick auf den Garten in dem Avocado, Jackfruit und Papaya wachsen. Zur Begrüßung gab es Tee und frische Bananen aus dem Garten welche wir mit einer zuckersüßen Ananas ergänzten.
In Ella bestiegen, oder eher spazierten, wir den little Adam`s Peak, von dem wir einen schönen Ausblick über den Süden Sri Lankas hatten.
Am nächsten Tag kauften wir uns 2 Zugtickets. Nicht um irgendwo hinzufahren, sondern um einfach nur Zug zu fahren. Die Landschaft zwischen Ella und Nuwara Eliya ist wunderschön. Vorbei an Teeplantagen, belebten Dörfern und Bahnhöfen ging es bis nach Ohiya und wieder zurück nach Ella. Zug fahren macht hier einfach Spaß und vor allem die Kinder Sri Lankas strahlen eine mitreißende Freude und Heiterkeit aus.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter in den Süden Sri Lankas.
Saucoole Bilder. Da wird man echt neidisch.Wünsch euch auch noch weiterhin ne ganz tolle Reise. Hier schneit es grad ohne Ende. Liebe Grüße
Toller Eintrag und wunderbare Bilder. Wünschen euch weiterhin eine gute Reise.